Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, Presseclub-Präsident Rolf Westermann, Regierungssprecher Peter Zimmermann
Anklänge an die EURO 2012 zum Auftakt des Talkabends: Sie befände sich doch quasi in der zweiten Halbzeit, eröffnet Presseclub-Präsident Westermann und erinnert daran, dass Christine Lieberknecht zum 1. November 2009 das Amt der Ministerpräsidentin Thüringens antrat.
Was sie in dieser zweiten Halbzeit für Herausforderungen sieht? Lieberknecht nennt zum Einen die Regelung der Finanzströme, konkret die Neuordnung des Länderfinanzausgleichs. Hier müsse man eine nüchterne Bilanz ziehen, um für die Zukunft Planungssicherheit zu gewinnen. Bei den Nachfragen zum Solidarpakt III gibt sich Lieberknecht pragmatisch: Man müsse seine Hausaufgaben machen – im Freistaat Thüringen wie anderswo, damit man ohne eine Neuauflage des Finanzpaktes auskommen könne. Das hieße nicht, dass es keine Finanzströme mehr gebe.
Ob Sie Verständnis habe, wenn Ruhrgebietsstädte einen „West-Soli“ forderten? Bei ihren Wahlkampfauftritten zur Unterstützung der Parteifreunde in NRW sei „der Soli“ jedes Mal Thema gewesenSie wolle die Thematik aber nicht auf einen Ost-West-Vergleich verengen, winkt die Regierungschefin ab – das sei nicht zeitgemäß. Es gebe Ost-Städte, die mit Weststädten Schritt halten können – genauso wie es hüben wie drüben auch solche mit „Nachholebedarf“ gebe.
Als weiteres großes Thema sieht Lieberknecht die Energiewende. Sie zeigt sich technologieorientiert und optimistisch: Für Thüringen und Mitteldeutschland werde die Energiewende einen großen Technologieschub bringen, der die Volkswirtschaft voranbringt.
Im vollbesetzten Clubraum erzählt die Ministerpräsidentin mit viel Verve aus ihrem politischen Alltag und darüber, was ihr wichtig ist: Ehrlichkeit, Professionalität, Glaubwürdigkeit. Die Menschen honorieren Eindeutigkeit, ist Lieberknecht überzeugt. Das könne man von der Politik erwarten.